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Neue Etappe in der Geschichte und Entwicklung des Gygax-Areals
20. Mai 2014 Medienmitteilung; Bildungs- und Kulturdirektion; STadt Biel und Previs
Nach mehreren Jahren der Planung nimmt nun die Neugestaltung des Gygax-Areals konkrete Formen an. Verläuft alles wie geplant, können die Bauarbeiten für die Überbauung Jardin du Paradis und den öffentlichen Park Schüssinsel im Herbst 2014 beginnen. Damit soll im Herzen der Stadt Biel ein neues Wohn- und Erholungsquartier entstehen. Am Donnerstag, 22. Mai 2014 werden die Ergebnisse der archäologischen Rettungsgrabungen der letzten Monate der Öffentlichkeit präsentiert.
Am 2. Mai 2014 hat die Stadt Biel ein Baugesuch und ein Gesuch für eine Wasserbaubewilligung für die Realisierung der Schüssinsel eingereicht. Damit beginnt eine neue Phase auf dem Weg zur Verwirklichung dieses neuen öffentlichen Parks, welcher der Bieler Bevölkerung eine grosszügige und vielfältige Grünzone bieten wird, die ganz besonders durch ihren engen Bezug zum Wasser geprägt wird.
Das Gestaltungskonzept für die Schüssinsel betrifft eine Fläche von rund 53'500 m2; geplant ist ein hochwertiger, baumbestandener Park, der durch Wasserelemente (verlängerter Stebler-Kanal und Schüss) klar von den umliegenden Quartieren abgegrenzt ist. Diese öffentliche Anlage wird grosszügige Erholungs- und Spielflächen mit zugänglichen Uferbereichen umfassen, deren vielfältige Gestaltung zu Spiel und Entdeckung einlädt. Durch die Revitalisierung der Schüss erfahren auch die natürlichen Lebensräume eine ökologische Aufwertung, was sich positiv auf die Biodiversität auswirkt.
Archäologische Relikte
Ende Sommer 2013 wurden auf dem Gygax-Areal bedeutende archäologische Relikte entdeckt. Sie betrafen nicht nur den Perimeter der Schüssinsel, sondern auch jenen der Überbauung der «Previs Personalvorsorgestiftung Service Public». Damit schien die rasche Realisierung von zwei wichtigen Entwicklungsprojekten in der Stadt Biel gefährdet. Doch dank der pragmatischen Vorgehensweise und der ausgezeichneten Zusammenarbeit der betroffenen Dienststellen von Gemeinde und Kanton wurde eine Lösung gefunden.
Zwar sind Rettungsgrabungen im grösstenteils ausgehobenen Sektor Jardin du Paradis unvermeidlich. Das Projekt für den öffentlichen Park wurde hingegen so angepasst, dass sich dessen Auswirkungen auf die vorhandenen archäologischen Strukturen auf ein Minimum beschränken werden. Im Bereich der Schüssinsel ist somit nur mit punktuellen Grabungen zu rechnen, mit denen auf unvorhergesehene Entdeckungen während der Arbeiten reagiert werden kann.
Im Bereich der zukünftigen Überbauung «Jardin du Paradis» kommen die archäologischen Rettungsgrabungen zügig voran. Im Herbst 2014 soll mit den Bauarbeiten der Überbauung begonnen werden. Die entsprechende Baubewilligung wurde der «Previs Personalvorsorgestiftung Service Public» am 5. Mai 2014 erteilt. Die vorausschauende Koordination der Arbeiten von Previs und des archäologischen Dienstes des Kantons Bern ermöglichten einen effizienten Fortschritt der Grabungen.
280 qualitativ hochstehende Wohnungen
Geplant sind ein Wohnquartier mit rund 280 Wohneinheiten im Minergie Standard P sowie eine Einstellhalle mit 260 Abstellplätzen. Die Wohneinheiten werden sich unter anderem durch die hohe architektonische Qualität, einer Vielfalt was Gebäude und Grundrisse betrifft sowie durch einen hochwertigen Ausbaustandard auszeichnen. Für die Ausstattung der Wohnungen werden nachhaltige Materialien verwendet, zudem sind die Wohnungen lichtdurchflutet und bieten eine ansprechende Aussicht. Das Bauvolumen für die gesamte Überbauung beträgt ca. 100 Millionen Franken. Gebaut wird in drei bis vier Etappen. Die erste Etappe im Bereich des Kornblumenweges soll im Herbst 2014 starten. Bereits in den kommenden Wochen beginnen die Vorbereitungsarbeiten. Erste Wohnungen werden 2016 bezugsbereit sein.
Bevor mit dem eigentlichen Bau des Jardin du Paradis begonnen werden kann, führt der archäologische Dienst des Kantons Bern in sämtlichen ausgehobenen Bereichen, d. h. praktisch im gesamten Projektperimeter, Grabungen durch und dokumentiert diese.
Öffentliche Führungen der archäologischen Grabungen
Die archäologischen Grabungen haben im Juli 2013 begonnen und sind inzwischen weit fortgeschritten. Bisher wurden rund 8500 m² des früh- bis hochmittelalterlichen Dorfes “Gurzele“ untersucht. Dazu gehören 700 Pfostengruben von Holzhäusern, 13 Werkhütten und drei Gruppen mit Bestattungen. Letztere lassen sich einzelnen Hofanlagen in der Siedlung zuweisen. Ausserdem wurden Teile einer prähistorischen Vorgängersiedlung und möglicherweise einer römischen Strasse erfasst.
Am Donnerstag, 22. Mai 2014 macht der Archäologische Dienst des Kantons Bern die Ausgrabungen an einem Tag des offenen Bodens der Bevölkerung zugänglich. Führungen in deutscher und französischer Sprache werden zwischen 15.00 und 20.00 Uhr angeboten.
Einige Kennzahlen
Schüssinsel | |
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Gesamtfläche: ~ 53'500 m2 Investition: ~ CHF 15'255'500 Erwartete Subventionen: ~ CHF 4'510'700 |
Baugesuch : 2 Mai 2014 Baubewilligung: September 2014 Beginn der Arbeiten: Herbst 2014 Ende der Arbeiten : Herbst 2016 |
Jardin du Paradis | |
Terrainfläche: ~ 26'500 m2 Bruttogeschossfläche: ~ 29’700 m2 Anzahl Wohnungen: ~ 280 Investition: ~ CHF 100'000'000 |
Baugesuch : 18.02.13 Baubewilligung: 05.05.14 Beginn der Arbeiten: Herbst 2014 Ende der Arbeiten 1. Etappe: 2016 |
Archäologie, Sektor Jardin du Pardis | |
Grabungsfläche: ~13'000 m2 | Dauer der Grabungen: Sommer 2013 bis 2015 |
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Die mittelalterliche Siedlung von Biel, Gurzele Link öffnet in einem neuen Fenster. (PDF, 32 KB, 2 Seiten)
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Bild anzeigen Visualisierung (Quelle: Stadt Biel/Bienne)
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Bild anzeigen Biel, Gurzele. Im Vordergrund das Areal der ehemaligen Gärtnerei Wyss, dahinter sind die Tennisplätze und Fussballfelder zu erkennen, ausserdem ein Zelt der archäologischen Grabung. Blick nach Nordosten. Bild: ADB, Daniel Breu
Bild anzeigen Biel, Gurzele. Stück um Stück wird der Humus unter fachlicher Begleitung mit dem Bagger abgetragen. Am unteren Bildrand sind Gruben des mittelalterlichen Dorfes zu erkennen. Blick nach Norden. Bild: ADB, Leonardo Stähli
Bild anzeigen Biel, Gurzele. Von den mittelalterlichen Gebäuden sind nur noch Verfärbungen im Boden erhalten. Hier wurde die dunklere Erde bereits entfernt, so dass Löcher der ehemaligen Pfosten zu erkennen sind. Blick nach Südosten. Bild: ADB, Raphael Ehrensperger.
Bild anzeigen Biel, Gurzele. Überraschend wurden zwischen den Häusern einzelne Gräber entdeckt. Sorgfältig wird das Skelett einer Dame gereinigt, die mit grossen Ohrringen ins Grab gelegt wurde. Blick nach Nordwesten. Bild: ADB, Stefan Aebersold.
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